The Way
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Musea |
Durchschnittswertung: |
12/15 (2 Rezensionen) |
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Besetzung
Roberto Diaz |
guitar, backing vocals |
Virginia Peraza |
keyboards, backing vocals |
Yaroski Corredera |
bass |
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Carlos Sosa |
vocals |
José Manuel Govin |
drums |
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Gastmusiker
Javier Mauri |
percussion |
Monica Acosta |
bassoon |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Time To Understand
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14:00
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2. |
Spring Knocks On The Door Of Men
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26:33
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3. |
Flying To The Sun
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9:34
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4. |
Cosmic Man
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8:19
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Gesamtlaufzeit | 58:26 |
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Rezensionen

Diesmal ging es schneller...nach dem der Weg vom ersten zum zweiten Album noch sechs Jahre in Anspruch nahm, dauerte es bis zum dritten nur noch zwei Jahre. So legen die Kubaner Anima Mundi mit "The Way" ihr nächstes Werk vor. Nur vier Songs füllen nahezu eine Stunde Musik, das ist schon ein Hinweis darauf, was hier geboten wird. Der Kern der Band ist nahezu unverändert, nur auf dem Drummer-Stuhl gibt es einen Neuen. Wie üblich zeichnen Gitarrist Roberto Diaz und Keyboarderin Virginia Peraza für Komposition, Produktion, Artwork und so weiter verantwortlich.
Bei soviel Kontinuität ist es vermutlich nicht verwunderlich, dass sich auch an der Musik der Karibik-Progger grundsätzlich nicht viel geändert hat. Noch immer klingen die Kubaner sehr deutlich nach den Flower Kings, diesmal vielleicht noch mit einem Schuss The Tangent. Die folkloristischen Elemente, die noch die beiden Vorgängeralben bereichert hatten, sind leider verschwunden. Die Band könnte gut auch aus Europa oder den USA kommen, denn Karibik-Feeling gibt es in der Musik keines, nur die irgendwie sonnige, positive Ausstrahlung, die allgegenwärtig ist, lässt ein bisschen 'südliches' Flair aufblitzen. Stattdessen gibt es hochfliegende, elegische Gitarrensoli en masse, orchestrale Keyboardgebirge, die für symphonischen Wohlklang sorgen, solide Rhythmusarbeit und große Melodiebögen. Mehr denn je haben sich Anima Mundi dem symphonischen Retroprog verschrieben. Die Kompositionen sind farbig, detailreich, verspielt und bieten viel zu entdecken. Melodisch bedient man sich schon auch mal bei den Beatles, aber das ist ja in diesem Genre auch keine Seltenheit. "The Way" ist klar von den ausladenden Instrumentalpassagen geprägt, aber Sänger Sosa intoniert seine wohlgesetzten Passagen selbstbewusst und mit angenehmer Stimme, das passt einfach.
Ein paar neue Klangfarben gibt es sicherlich bei der Gitarrenarbeit, die schon mal mit einem leichten Bluestouch oder erdig-rockiger daherkommen. Wie überhaupt bei allem Wohlklang trotzdem flott musiziert wird, so dass sich keine 'Lahmarschigkeit' einstellen kann. Gerade im letzten Track zeigen die Kubaner mal deutlicher sowas wie ihre rockige Seite. Die Keyboards orientieren sich stark an klassischen Klängen, was das frühere latent mitschwingende Neoprog-Feeling aus der Musik von Anima Mundi verbannt hat.
Die Flower Kings machen bekanntlich zur Zeit noch Pause (und es ist sehr unklar, ob und wann diese endet) und da kommt "The Way" als Ersatzdroge vielleicht gerade recht. Auf jeden Fall legen Anima Mundi mit ihrem dritten Werk ein gutes Retroprog-Album vor, welches sicherlich eines der Genre-Highlights 2010 darstellt.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
Flower Kings, The Tangent, Transatlantic, Yes, ELP |
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Veröffentlicht am: |
26.12.2010 |
Letzte Änderung: |
20.3.2013 |
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Anima Mundi gelingt mit "The Way" Außergewöhnliches!
Nicht nur wurden die stilistischen Merkmale der Band im Vergleich zu ihrem vorherigen Werk "Jagannath Orbit" bis zur Perfektion weiter entwickelt, sondern auch die kompositorischen und musikalischen Fähigkeiten der einzelnen Bandmitglieder ragen weit über das bei den meisten anderen Veröffentlichungen des Jahres 2010 Gehörte hinaus.
Was vor allem Virginia Peraza und Roberto Diaz an geschmackvollen, durchdachten symphonischen Klängen aus Keyboards und Gitarren herausholen, das ist außerordentlich gelungen. Auf nur vier Tracks wird – gerade im "Spring-Opus" mit Überlänge – Spannung, Abwechslung und kompositorische Klasse in einem typischen symphonischen Bombast-Prog-Gewand geboten.
Wie mir Virginia Peraza schrieb, wurde das Album "mit Liebe gemacht", und das hört man auch, denn Kreativität der Kompositionen, Zusammenspiel, Einzelleistungen (variable Soli an Keys und E-Gitarre, heraus ragende Bassarbeit) und Produktion lassen in ihrer Akzentuierung aller Sound-Details so gut wie keine Wünsche offen. Ohne Kitsch, dabei ungeheuer melodiös und eingängig, abgerundet durch eine zwar nicht besonders markante, aber jederzeit angenehme und fast akzentfreie Gesangsleistung, entstehen intensive Klangerlebnisse, in denen die textliche Thematik (z.B. Frühling) geradezu fühlbar wird.
Dabei bleiben die ausgedehnten instrumentalen Teile der Songs stets progrockig und lebhaft, besonders wenn Keys und Gitarre einander immer wieder abwechseln. Die "Spring-Suite" beginnt mit einer Fagott – Einleitung (!!) und erinnert besonders in der zweiten Hälfte an die epischen Werke der Flower Kings – zu deren besten Zeiten, wohlgemerkt. In "Flying to the Sun" zieht Peraza alle Register ihrer klassischen Tastenausbildung. Mit ihren etüdenartigen Orgelelementen setzt sie dabei besondere emotionale Akzente. Mit "Cosmic Man" klingt das Album aus, allein für das abschließende, packende Gitarrensolo könnte ich getrost einen guten Teil meiner Plattensammlung auf den Schrott werfen.
Winziger Kritikpunkt meinerseits ist, dass sich mancher Hörer durch den Longtrack gleich zu Beginn vielleicht nicht ganz so schnell und intensiv auf Anima Mundi einlassen kann. "Flying to the Sun" wäre eventuell ein besserer Einstieg gewesen.
Ob die Band auch "Live" überzeugt, kann im Juni (2011) an einigen wenigen Orten Europas begutachtet werden – eine rare Gelegenheit, die zumindest im Studio fantastische Truppe aus Kuba zu erleben.
"The Way" ist ein tolles Album ohne Schwachpunkte für Liebhaber des symphonischen RetroProg auf höchstem Niveau. Ich habe mich festgelegt: dies ist mein persönliches Highlight des Jahres 2010, einfach "epochal"!
Anspieltipp(s): |
versucht's mal mit der geänderten Reihenfolge ;-) |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
24.2.2011 |
Letzte Änderung: |
20.3.2013 |
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