Chocolate Kings
|
|
Informationen
Allgemeine Angaben
|
Label: |
Manticore |
Durchschnittswertung: |
8/15 (3 Rezensionen) |
|
Besetzung
Franz Di Cioccio |
drums,percussion,vocals |
Jan Patrick Djivas |
bass,vocals |
Franco Mussida |
guitars,lead vocals |
|
Mauro Pagani |
woodwind,violin,vocals |
Flavio Premoli |
keyboards,lead vocals |
Bernardo Lanzetti |
lead vocals |
|
Tracklist
Disc 1 |
1. |
From Under
|
7:25
|
2. |
Harlequin
|
7:40
|
3. |
Chocolate Kings
|
4:45
|
4. |
Out of the Roundabout
|
7:53
|
5. |
Paper Charms
|
8:29
|
Gesamtlaufzeit | 36:12 |
|
Disc 2 |
1. |
Paper Charms
|
10:21
|
2. |
Four Holes in the Ground
|
14:27
|
3. |
Acoustic Guitar Solo
|
5:26
|
4. |
Out of the Roundabout
|
7:39
|
5. |
Chocolate Kings
|
5:15
|
6. |
Mr. Nine 'til Five
|
4:20
|
7. |
Alta Loma Five 'til Nine / William Tell Overture
|
15:31
|
Gesamtlaufzeit | 62:59 |
|
Rezensionen

'With photographs of big fat Mama the chocolate kings arrive...'. Eben jene beleibte Dame gibt es auf dem Cover zu bestaunen (echter Horror!), traute man sich auf der Hülle diese 'Kreatur' nur in etwa Briefmarkengröße abzubilden, legte man jedoch der LP die Grazie als Poster bei (Ich glaub mir wird schle....)!
Warum ich zuerst aufs Cover eingehe? Leider ist es das bemerkenswerteste an dieser Scheibe! So, was wird uns den nun musikalisch geboten. Na ja, irgendwie geht's ganz schön hektisch zur Sache. Ich werd den Eindruck nicht los, daß die Band bei den Aufnahmen unter Strom stand. Bedauerlicher Weise geht so viel von den schönen warmen Momenten der früheren PFM-Scheiben verloren.
Neu im Boot war seit dieser LP Sänger Bernardo Lanzetti (ex Acqua Fragile), der auch öfters mal als der Peter Gabriel Italiens bezeichnet wurde. Ich für meinen Teil möchte da nicht zustimmen. Zwar gibt es gewisse stimmliche Ähnlichkeiten in den ruhigen Passagen (doch, ein paar Sekunden finden sich schon auf C.K.), aber meistens nervt Herr Lanzetti mit seinem furchterregenden Vibrato in der Stimme (klingt wie ne Mischung aus P.G. und einer Ziege auf Speed!).
C.K. ist komplett englisch gesungen (glaub ich wenigstens, ist manchmal schwer zu erkennen..) und enthält durchaus die typischen PFM-Elemente wie Violinen- und Flötenpassagen aber halt eben im 'Speedprogsound' (ich möchte mich in aller Form für diese Wortschöpfung entschuldigen, aber so ist's halt).
Für Fans der Band ist C.K. denke ich dennoch o.k., und mit Harlequin gibt durchaus einen guten Song (Aber ich bekomme halt immer Zahnschmerzen wenn ich die Platte hör...).
Wer die etwas angejazztere Nachfolgescheibe 'Jet Lag' kennt, weis was ihn ungefähr erwartet. Wer jedoch noch nichts von PFM hat, sollte besser 'Storia di un Minuto', 'Per un Amico' oder 'L'Isola di Niente' kaufen (die sollte man aber eh haben!)
Anspieltipp(s): |
|
Vergleichbar mit: |
|
|
Veröffentlicht am: |
25.6.2002 |
Letzte Änderung: |
25.6.2002 |
|
|
Zum Seitenanfang

Im grossen und ganzen muss ich Heiko zustimmen, mit dem Unterschied, dass ich den 'Speed-Prog-Sound' von "Chocolate Kings" etwas besser zu vertragen scheine... In der Tat geht es überaus hektisch zu: viele treibende Rhythmen, hektisch zerfahrene Linien, jede Menge knackige Bassläufe etc. Dadurch gehen wirklich die wunderschönen schwärmerischen Momente, die PFM in ihren vorhergehenden Platten so auszeichneten, grösstenteils verloren, aber die Tendenz dahin liess sich eigentlich auf L'isola di niente schon absehen. Mir macht die Instrumentalarbeit auf dieser Scheibe auf jeden Fall immer noch Spass, teils fühle ich mich sogar ein bisschen an frühe Yes erinnert (etwa a la "Yesalbum", siehe Harlequin und das Titelstück), bloss halt mit irgendwelchen Aufputschmitteln statt mit Joints komponiert und aufgenommen :-)
Vollends einig sind Heiko und ich uns wohl bei Sänger Lanzetti. Gewöhnungsbedürftig, wirklich gewöhnungsbedürftig, dieses Gemecker. Manche der Passagen würden wohl mit einem anderen Sänger auch weniger harsch und heftig rüberkommen, aber mach was dran...
Anspieltipp(s): |
Harlequin |
Vergleichbar mit: |
|
|
Veröffentlicht am: |
28.6.2002 |
Letzte Änderung: |
28.5.2002 |
|
|
Zum Seitenanfang

Na, so hektisch geht es hier aber auch wieder nicht zu. Verglichen mit den vorherigen PFM-Alben hat das Tempo natürlich mächtig zugelegt, und auch ich vermisse deren pastorale Atmosphäre, die hier nur vereinzelt durchschimmert. Begriffe wie "Speed" oder "unter Strom" scheinen mir aber etwas übertrieben. Was mich eher stört, ist, dass PFM hier etwas von ihrer Eigenständigkeit aufgeben und sich dem "normalen" klassischen Progressive Rock annähern. Aber dennoch bietet "Chocolate Kings" soliden Prog, bei dem mir vor allem die kräftigen Violineneinsätze gefallen.
Lanzettis Gesang ist da schon eher gewöhnungsbedürftig, manchmal gleitet mir das zu sehr in ein gepresstes Meckern ab. Auch der Wechsel zu englischem Gesang passt mir nicht so; möglicherweise liegen die Probleme mit dem Gesang ja auch darin begründet, in einer fremden Sprache wirkt Gesang oft bemüht und unnatürlich.
Zwischenzeitlich (2010) hat das britische Label Esoteric Recordings eine Remaster-Ausgabe von "Chocolate Kings" herausgebracht. Diese enthält als Bonus eine komplette Live-CD mit dem Mitschnitt eines Konzerts vom 1. Mai 1976 in der University of Nottingham. Die Band zeigt sich hier voller Spielfreude und bläst den ein oder anderen Songs mittels ausgiebiger instrumentaler Jams zu wahrhaft epischer Größe auf - etwa "Four Holes in the Ground" auf mehr als das doppelte der ursprünglichen Spielzeit. Gerade bei diesem Song zeigt sich auch, dass der neue Sänger Bernardo Lanzetti mit den englischen Texten besser zurechtkommt als Franco Mussida, der auf der Studioversion sang (siehe "The world became the world"). Apropos Mussida, der bringt hier ein nettes Solostück auf der Gitarre. Höhepunkt ist für mich aber das abschließende "Alta Loma Five 'til Nine", eine instrumentale Jamsession, in deren Mittelpunkt ein ausgiebiges, wildes Violinensolo steht. Stark! Vor allem auch, weil einem in diesem komplett instrumentalen Stück Lanzettis Gemeckere erspart bleibt. Na, ich will fair sein, mittlerweile habe ich mich an den eigenwilligen Gesangsstil dieses Herrn gewöhnt. Trotzdem bevorzuge ich immer noch die italienisch gesungenen Versionen.
Die Neuausgabe ziert außerdem ein anderes Cover, nämlich das der US-Ausgabe von "Chocolate Kings". Es ist das untere der beiden abgebildeten. Das Beiheft enthält neben den Songtexten noch einen längeren Artikel über die Hintergründe der Entstehung des Albums, den (vorübergehenden) Wechsel der Band zur englischen Sprache und den Einstieg von Bernardo Lanzetti. Auch die Herkunft des Albumtitels wird erklärt: die "Chocolate Kings" sind die amerikanischen Soldaten, die Italien vom Faschismus befreiten, und dafür den Konsumterror einführten. Mauro Pagani drückt es im Text so aus: "they had chocolate in one hand and tanks behind their shoulders". Wobei es statt "tanks" wohl eher "guns" oder so heißen müsste. Wie auch immer, die Neuausgabe dieses Albums bringt einen echten Mehrwert und sei daher auch den Besitzern der alten CD-Ausgabe empfohlen.
Anspieltipp(s): |
|
Vergleichbar mit: |
|
|
Veröffentlicht am: |
25.11.2012 |
Letzte Änderung: |
25.11.2012 |
|
|
Zum Seitenanfang
Zum Seitenanfang
|