En Frac!
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
LabelUsineS |
Durchschnittswertung: |
11/15 (1 Rezension) |
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Besetzung
Pierre Kaufmann |
Sax, Clarinets |
Shirley Anne Hofmann |
Euphonium, Akkordeon, Tuba, Voice |
Momo Rossel |
Akkordeon, Guitars, E-Bow, Violin, Bass |
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Cédric Vuille |
Bass, Guitars, Clarinet, Ukulele |
Jean-Vincent Huguenin |
Guitars |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Ska Tagliatell
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2:25
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2. |
Eine Schoene Reise
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5:58
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3. |
La Bleue
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4:25
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4. |
Technocar
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4:13
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5. |
Valse des Chats
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5:06
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6. |
Cloche-Pied
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3:36
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7. |
Rag'n'rale
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4:20
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8. |
Bratko-toffel
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2:50
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9. |
Opus 231
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4:58
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10. |
Debout Caviste!
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1:41
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11. |
P'tit Pierre
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4:36
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12. |
Qui s'y frotte...
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5:56
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Gesamtlaufzeit | 50:04 |
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Rezensionen

Avantgarde-Polka? Schunkel-RIO? Free-Folk? Kirmes-Punk? Kammer-Rock? Jede dieser Wortschöpfungen passt wohl stellenweise auf die Musik des Ensemble Rayé. Das dritte Album der Gruppe aus Neuchâtel entstand live im Studio (Momo Rossels Studio des UsineS) und bietet, wie die beiden Vorgänger, eine recht bizarre Mischung aus Folk, Rock, Jazz und Avantgardistischem. Vornehmlich an verschiedenen Holzblasinstrumenten, Tuba, Posaune und verschiedenen Gitarren sind die fünf Akteure hier tätig. Schlagzeug oder Perkussion kommen nicht zum Einsatz.
Aufs erste Hören klingt "En Frac!" wie ein Konzert einer etwas aufgedrehten slawischen Folk-Combo, die vielleicht etwas zu viel Slibowitz intus hat. Der Rhythmus wird meist von einer Tuba (oder etwas Verwandtem) vorgegeben, zu dem Rohrblattinstrumente dudeln, ein Akkordeon "rockt" und mehrere Gitarren, akustisch oder elektrisch verstärkt, dahinschrubben. Wenn man aber genauer hinhört stellt man fest, dass die Linien der verschiedenen Instrumente recht komplex und dicht verschachtelt sind, auch die Tuba soliert, im Untergrund verhalten verzerrte E-Gitarren plingen und dröhnen und mitunter ein Bass bestimmt dazwischen knarzt. Gelegentlich singt Shirley Anne Hofmann misstönend-jaulig und ab und an fidelt Momo Rossel mit einer Violine dazwischen. Humorvoll aber sehr virtuos wird hier musiziert (insbesonder Jean-Vincent Huguenins flinkes Spiel auf der Tenor-Gitarre ist wirklich beeindruckend). Es ist schon erstaunlich welche verschiedenen Instrumente von den einzelnen Akteuren (vor allem Rossel und Vuille) perfekt beherrscht werden, die z.B. problemlos von Klarinette/Sax zu Gitarre, Bass und Akkordeon wechseln können. Bisweilen wird es aber auch beschaulich, fast etwas melancholisch, und es stellt sich diese "Dritte Mann"-Stimmung ein, die ich schon in der Rezension zur Vorgängerscheibe "Quelques pièces détachées" versucht habe zu beschreiben.
"En Frac!" ist eine ausgesprochen spassige Scheibe bei der man einfach gute Laune bekommt. Die melancholischen Nummern tun da dem Spass keinen Abbruch, sondern sorgen für willkommene Abwechslung. Wer Musik aus dem Grenzbereich von Folk und Prog schätzt, die allerdings einen gewissen Hang zum Schrägen und Vertrackten hat, z.B. Samla/Zamla, Von Zamla, Alamaailman Vasarat oder Begnagrad, dem sollte "En Frac!" wohl ebensoviel Freude bereiten, wie dem Rezensenten!
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
1.11.2005 |
Letzte Änderung: |
1.11.2005 |
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