Nightingales and Bombers
|
|
Informationen
Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: |
1975 |
Besonderheiten/Stil: |
ArtPop |
|
Label: |
Bronze Records |
Durchschnittswertung: |
12.5/15 (2 Rezensionen) |
|
Besetzung
Mick Rogers |
Gitarre, Gesang |
Manfred Mann |
Orgel, Synthesizer |
|
Colin Pattenden |
Bass |
Chris Slade |
Schlagzeug |
|
Tracklist
Disc 1 |
1. |
Spirits in the Night
|
6:26
|
2. |
Countdown
|
3:06
|
3. |
Time is Right
|
6:33
|
4. |
Crossfade
|
3:38
|
5. |
Visionary Mountains
|
5:41
|
6. |
Nightingales and Bombers
|
4:54
|
7. |
Fat Nelly
|
3:21
|
8. |
As Above So Below
|
4:12
|
Gesamtlaufzeit | 37:51 |
|
|
Rezensionen

"Nightingales and Bombers" war das letzte MMEB Album mit Mick Rogers als Sänger, und mit "Solar Fire" und "The Good Earth" stellt es für mich den Zenith in Manfred Manns musikalischem Schaffen dar. Im Prinzip sind es wieder die gleichen Elemente wie auf den beiden genannten Alben, vor allem die typischen Duelle zwischen Gitarre und Synthesizer, aber trotzdem hat "Nightingales and Bombers" seine ganz eigene Atmosphäre. Der Albumtitel bezieht sich auf Tonbandaufnahmen, die ein britischer Ornithologe während des zweiten Weltkriegs von Nachtigallen machen wollte. Während der Aufnahmen flog eine Bomberstaffel vorbei und verewigte sich auf den Bändern. Die Aufnahmen sind in das Stück "As above so below" integriert.
Mit Bruce Springsteens "Spirits in the Night" geht es gleich mit einem richtigen Knaller los. Diesen Song gibt es auch in einer Version mit Chris Thompson als Sänger - und da zeigt sich, dass Rogers klar der bessere Sänger ist. Es folgt das fetzige Instrumentalstück "Countdown", dann setzt "Time is Right" zunächst nur mit Schlagzeug und Gesang ein, entwickelt dann zu einem typischen Mann-Song mit schönem Synthiesolo im Mittelteil. Und dann wieder Rogers Gitarre dazu - auch als Gitarrist ist er nicht zu verachten.
Mit "Crossfade" folgt wieder ein Instrumentalstück, diesmal in etwas verhaltenerem Tempo und sehr synthieorientiert. Und wieder fragt man sich anfgesichts seiner heutigen musikalischen Ergüsse, wo Mr. Manns Kreativität bloß geblieben ist...
"Visionary Mountains" ist einer meiner absoluten MMEB Favoriten. Im Original stammt der Song von Joan Armatrading. Der ganze Song ist von schwebenden Synthiesounds durchzogen, die ihm eine mystisch-geheimnisvolle Aura verleihen - einfach klasse. Von ähnlicher Atmosphäre ist auch das instrumentale Titelstück. Nach dem kurios-makabren "Fat Nelly" folgt mit "As above so below" ein weiteres Instrumentalstück, ziemlich flott gehalten und von Manns Synthies dominiert.
Anspieltipp(s): |
Spirits in the Night, Visionary Mountains |
Vergleichbar mit: |
|
|
Veröffentlicht am: |
8.5.2002 |
Letzte Änderung: |
25.11.2006 |
|
|
Zum Seitenanfang

"Nightingales and Bombers" die heimliche Sternstunde von Manfred und seiner Earthband - das letzte Juwel mit der besten und ersten Earthband-Besetzung. Ich würde soweit gehen und es auf eine Stufe mit dem Meilenstein "Solar Fire" stellen. "Nightingales and Bombers" hat eine sehr eigene, geheimnisvolle, spacige Stimmung und es glänzt mit fulminanten Soli und Instrumentalteilen, in denen Mick Rogers und Manfred Mann auf das Gelungenste wettstreiten.
Auf den ersten Springsteen-Cover-Klassiker "Spirits in the Night", der ebenso gelungen ist wie sein Nachfolger "Blinded by the the Light" (auf dem Album: The roaring Silence), folgt etwas, dass ich als Prog-Punk bezeichnen möchte: "Countdown" ist rockig, schnell, aggressiv und beinhaltet herrlich mitreißende Frickelpassagen von Keyboards und Gitarre. Auf diesem Album zeigt sich einfach die solistische Qualität der Urbesetzung von MMEB und es ist eine Freude den Duetten von Mann und Rogers zu lauschen. Beginnt "Time is right" noch groovend und bluesig, geht es im Mittelteil wieder richtig frickelig zur Sache!
Spannend der Mix von Bluesrock und progressiven Rockelemten, in den 70ern auch zu beobachten bei frühen Alben von "Jethro Tull", "Gentle Giant", "Colloseum" und anderen. Insgesamt hat dieser Stil (leider) weniger Einzug in den Retroprog neuerer Zeit gehalten - Ausnahmen bestätigen die Regel wie z.B. "SBB" und die sind auch nicht mehr die Jüngsten.
"Crossfade" ein grooviger Midtemposong mit starker Basisarbeit der Rythmustruppe auf der sich dann Mann an den Synthies austobt! Mir gefällt an "Nightingales and Bombers" auch das energische, ungeschliffene, temporeiche und treibende, das in fast allen stücken zum Tragen kommt. Ganz im Gegensatz zu dem polierten Nachfolger "The roaring Silence", welcher aber auch zu den gelungenen Alben der Earthband zählt und wiederum andere Stärken hat. Generell finde ich alle Alben der Jahre '73 bis '78 als sehr hörenswert.
Herausragend das ruhige mystische Herzstück "Visionary Mountains" ein atmosphärisch dichter Titel, der sich mit "Father of Day, Father of Night" durchaus messen kann, und in der zweiten Hälfte - wie sollte es auch auf diesem Album anders sein - rasant an Fahrt gewinnt. Klasse auch "Chris Slades" treibendes Schlagzeugspiel zu den Solis. Im Titelstück gibt man sich eher getragen bis bombastisch und schwelgt in Gitarrensolis.
Schließlich "Fat Nelly" mit ironischem Text, ein kleiner Provakateur wie Westernhagens "Dicke" und im Live-Instrumental "As above so below" kommen dann endlich die Bomber zum Einsatz und es zeigen sich nochmals die Qualitäten von Manfred Mann am Mini-Moog. Bei diesem Stück sowie auch in anderen Passagen des Albums, fühle ich mich manchmal an die experimentelle Phase von Pink Floyd erinnert. Vielleicht durchschleicht das Album sogar ein wenig psychedelischer Geist?
Ich jedenfalls liebe die Frickelpassagen und Instrumentalteile von "Nightingales and Bombers", die ohne die Arbeit von "Pattenden & Slade" an Bass und Schlagzeug auch nicht diese Kraft hätten - nicht zu vergessen ist "Rogers" auch ein sehr guter Sänger. Fazit: Sehr zu empfehlen.
Anspieltipp(s): |
Countdown, Visionary Mountains |
Vergleichbar mit: |
neben Mann's typischem Synthiesound: ELP, Pink Floyd |
|
Veröffentlicht am: |
25.1.2012 |
Letzte Änderung: |
10.11.2015 |
|
|
Zum Seitenanfang
Zum Seitenanfang
|