Magnetic Storm
|
|
Informationen
Erscheinungsjahr: |
1993 |
ISBN: |
1-56640-449-5 |
|
Verlag: |
|
Verlagsort: |
San Francisco |
|
Rezensionen

"Magnetic Storm" ist sozusagen eine Fortsetzung von "Views", geht aber über dessen thematische Beschränkung auf die Coverprojekte Roger Deans hinaus. Natürlich gibt's auch dazu was, aber von 170 Seiten sind nur etwa 30 den Covers von Steve Howe, Yes und Asia und ihren Entwürfen gewidmet, ist Dean doch in den späten 70ern und 80ern, dem Zeitraum, dem dieses Buch gewidmet ist, als Coverkünstler nicht gerade rasend gefragt gewesen. Ja wirklich, wer immer dachte, Depeche Mode hätten ständig angefragt, wären aber vom Meister aufgrund mangelnder Fantasy-Lyrics zurückgewiesen worden, wird hier eines Besseren belehrt. Wie dem auch sei, genau wie im Vorgängerband "Views" sind die wichtigen Cover ganzseitig wiedergegeben, die Foldouts zweiseitig.
Breiter wird dagegen über die Arbeit Deans als Herausgeber berichtet, darunter sind vor allem die bekannte Reihe "Album Cover Album" aber auch viele Bildbände von anderen Fantasykünstlern. Einige wenige Seiten sind seinen fürchterlichen Entwürfen für Spielautomaten gewidmet, dazu kommen seine in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern wie Tim White und Richard Clifton-Dey entstandenen Arbeiten zu einem War of the Worlds-Projekt, einige Bühnenbilder für ein Sternzeichen-Ballett (welch einfallsreiche Idee!) und die unvermeidliche Architektur, diesmal handelt es sich vor allem um Entwürfe für die Olympischen Spiele in Sydney, die - hm - leider nicht akzeptiert wurden. Wär doch toll geworden, ein grünes, kurviges Olympiastadion, wulstige, schwebende Athletenunterkünfte und die Eröffnungsfeier untermalt von "Gates of Delirium" ...
Nun geht es in diesem Buch aber auch um den Bruder, Martyn Dean. Der ist eingefleischten Prog-Fans als fleischiger Mitarbeiter von Roger bekannt, der vor allem für die Bühnendesigns von Yes verantwortlich war. Genauer gesagt auf den Touren zu "Tales", 1973/74, dann wieder 1975, auf der Relayer-Tour 1976 und 1980. (So jedenfalls das Buch. Meiner Meinung nach ist da ein bisschen was durcheinandergeraten, die Relayer-Tour ist mit der Solo-Album-Tour verwechselt worden, aber Dean, wie man hört, hat soviel Ahnung von Musik nicht). Leider ist hier die textliche Auskunft höchst zurückhaltend, so daß das Wenige, was man über die Bühnendekos erfährt, ein Weniges bleibt. Zumindest wäre es interessant gewesen, alle Designs mal bei Tageslicht zu sehen, aber im Dunkeln mit der Bühnenbeleuchtung sieht das Ganze natürlich viel toller aus...
Trotzdem ein nettes Buch für alle diejenigen, denen Prog auch immer ein visuelles Erlebnis ist - um das Wort "multimedial" zu vermeiden, bei dem ich immer an einander gegenseitig überblendende Diaprojektoren denken muß. Ach so, ja, Leute die Drachen mögen, sind natürlich auch herzlich zum Kauf geladen, umso mehr, als seit 2008 die "Fortsetzung" auf dem Markt ist - unter dem Titel "Dragon's Dream".
Zum Seitenanfang
|