Anthropocene
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Steven Francis |
guitars,vocals,drums & additional programming |
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Emmanuel de Saint Méen |
bass,keyboards & backing vocals |
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Gastmusiker
Emilie de Neef |
flute and backing vocals |
Steve Hill |
lyrics and vocal advisor |
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Arnaud Regnier-Loilier |
visual arts |
Rober McClung |
add.vocals |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Devolution
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7.15
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2. |
An ominous way down
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7.24
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3. |
Necessary evil
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5.25
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4. |
Walls and protection
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4.31
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5. |
To this day
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5.56
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6. |
Under control
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5.16
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7. |
Heirs of time
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5.31
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8. |
The promised Land
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6.21
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9. |
Original sin
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5.48
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10. |
The great leap
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5.30
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11. |
Prayer
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6.19
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Gesamtlaufzeit | 65:16 |
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Rezensionen

…und da waren es nur noch zwei… Nach drei Alben mit der Sängerin Lorraine Young machen die beiden Multiinstrumentalisten Steven Francis und Emmanuel de Saint Méen als Duo weiter, fast als wäre nichts gewesen. Dazu besitzen die beiden offenbar genügend Kreativität und nachdem Delusion Squared 2009 als Duo startete, liegt die Vermutung nahe, dass die meiste kompositorische Arbeit sowieso und schon immer in den Händen von de Saint Méen und Francis lag.
Der interessierten Hörerschaft sind Delusion Squared bereits nicht zuletzt durch ihre ausgefallenen Konzeptgeschichten aufgefallen. Wir erinnern uns: die ersten drei Alben boten eine textlich zusammenhängende Geschichte, die sich um dystopische Szenarios drehte.
Auch auf dem 2018 veröffentlichten Album „Anthropozene“ geht es – wie es der Titel schon sagt – um die Auswirkungen der Menschheit auf ihren Heimatplaneten. In (fast) jedem Song beschäftigen sich die beiden Musiker mit der Frage, wie könnte es mit diesem unserem Planeten weitergehen, was könnte man gegen den drohenden Untergang der sog. Zivilisation unternehmen. Nach meiner Einschätzung wäre es für den bedrohten Planeten am sichersten, wenn man die Menschheit mit den interstellaren Raumschiffen auf einen anderen Planeten verfrachten würde. Diese Variante behandeln Delusion Squared in dem Stück namens „The promised Land“. (Es steht allerdings zu befürchten, dass man die Probleme der Menschheit auf die Art nur woanders forstsetzen würde).
In musikalischer Hinsicht werden solche gehaltvollen Themen im Falle von Delusion Squared mittels eines atmosphärisch-melodischen Artrocks behandelt, der auf mich sehr oft allzu brav und unspektakulär wirkt. Die meisten Songs muten für meine Begriffe nicht gerade an, als würde es in den Texten um die Zukunft der Menschheit gehen. Eine heile Welt-Musik zu den dringendsten Problemen der Menschheit, das finde ich doch nicht unbedingt zueinander passend. Einiges an Schwung und Biss würde der Musik vermutlich guttun. Selbst wenn einige gesampelte Stimmen aus den Medien die Lage als sehr ernst beschreiben, so wirkt die Musik dazu auf mich öfter doch eher leicht und optimistisch, zu den Ausflügen in die unbeschwerten Neoprog-Gefilde neigend.
Aber es gibt glücklicherweise immer wieder die kleinen und netten Überraschungen, die man nicht verschweigen sollte. Wie beispielsweise die instrumentalen Einwürfe und die flotten Melodien von „Walls and Protection“, oder die rockigen Akzente von „Under control“ und „Original Sin“. Am interessantesten klingt das Gebotene für mich, wenn Rockigeres auf Elektronisches trifft – ein wenig im Geiste von OSI – was leider ziemlich selten vorkommt.
Unter dem Strich halte ich „Anthropozene“ für eine gut gemachte, aber nicht sonderlich aufregende – und stellenweise für meine Ohren sogar etwas blutleere - Verschmelzung von Artrock, Artpop und Neoprog, bei der die Thematik der Texte doch ein wenig wie ein Fremdkörper wirken kann. Wer solche Musik in einer ruhigen und sehr ausgeglichenen Variante mag, der sollte die Scheibe mal antesten. Beim nächsten Mal – wenn möglich – bitte mehr Stücke im Stil von „Original Sin“, damit auch ich schreiben kann: es geht doch!
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
16.4.2018 |
Letzte Änderung: |
16.4.2018 |
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