Timewind
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Brain Metronome |
Durchschnittswertung: |
12.33/15 (3 Rezensionen) |
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Besetzung
Tracklist
Disc 1 |
1. |
Bayreuth Return
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30.25
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2. |
Wahnfried 1883
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28.37
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Gesamtlaufzeit | 59:02 |
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Disc 2 |
1. |
Echoes of Time
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38:42
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2. |
Solar Wind
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12:35
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3. |
Windy Times
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4:57
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Gesamtlaufzeit | 56:14 |
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Rezensionen

Auf dem Track "Bayreuth Return" bedient Schulze zum ersten mal einen Sequencer und schafft es auf Anhieb, diesem gefühlvolle und hypnotisch-faszinierende Muster zu entlocken. Neben synthetischem Flirren, Zirpen und Rauschen tauchen Synthesizer-Improvisationen und Bruchstücke von langgezogenen Melodienlinien auf. Gegen Ende weicht die verträumte Stimmung schnellerem Sequencertempo, worauf das Stück mit einem Donnerschlag abrupt beendet wird. Angeblich mit nur zwei Tonspuren aufgenommen, wirkt "Bayreuth Return" auch heute noch ebenso einfach wie genial.
Laut beiliegendem Diagramm besteht der zweite Track "Wahnfried 1883" aus neun Keyboardspuren, die es symphonisch-bombastisch und überwältigend weiträumig erscheinen lassen. Es entstehen riesige Soundwellen, die sich ohne rhythmische Strukturen mit getragenen melodischen Motiven überschneiden.
"Timewind" ist Richard Wagner gewidmet und wurde von der französischen Akademie Charles Cros 1976 mit dem "Grand Prix Internationale Du Disques" geehrt, einer Auszeichnung, die überwiegend klassischen Werken zuerkannt wurde.Die Platte verdient als Geburtstunde des "klassischen Schulze" wirklich fast jede Auszeichnung. Mein persönlicher Favorit und ein Meilenstein der elektronischen Musik.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
23.4.2002 |
Letzte Änderung: |
24.4.2002 |
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Klaus Schulzes preisgekrönte Wagner-Hommage "Timewind" teilt leider eine Eigenschaft mit der Musik des von Schulze Verehrten: Dass die Musik in einem ewigen Strom nahezu ohne Höhepunkte vor sich hin fließt (dazu passt, dass gleich die erste Nummer sehr abrupt aus heiterem Himmel aufhört, ohne dass der Schluss an dieser Stelle zwingend gewesen wäre. Er hätte schon Minuten früher oder genauso gut auch Minuten später kommen können).
"Bayreuth Return" ist in dieser Hinsicht besonders krass, da sanfte Synthesizer-Flächen und entspanntes Sequencer-Blubbern bereits nach wenigen Minuten einen Plätscher-Effekt erzeugen, den man gutwillig meditativ und böswillig einschläfernd nennen könnte. Das etwas pompösere "Wahnfried 1883" mit ansatzweise mächtigen wallenden Synthie-Wänden ist zwar weniger rhytmisch, im Ergebnis trotzdem spannender.
Aber gut, dass es jetzt von "Timewind" auch eine aufgebohrte Neuauflage aus dem Hause Revisited Records gibt, denn hier bietet die ergiebige Bonus-CD deutlichen Mehrwert:
Nicht-Hardcore-Fans bekommen nämlich mit "Echoes of Time" die meines Erachtens bessere "Bayreuth Return"-Version: Die hier von Schulze verwendeten Sounds sind griffiger, knackiger und weniger ätherisch, und so ergibt sich trotz noch längerer Laufzeit die zwar immer noch eher ambient-artige, aber insgesamt deutlich engagiertere und engagierendere Version des Stücks.
Und Hardcore-Schulze-Fans bekommen mit den Bonus-Aufnahmen einen hübschen Einblick in die - wie man so sagt - Werkstatt des Meisters. Damals musste Schulze seine Kompositionen noch im Heimstudio in Echtzeit aufnehmen, und "Bayreuth Return", "Echoes of Time" und "Solar Wind" sind allesamt Nummern, die in einer Session auf gleicher musikalischer Basis entstanden, aber - wie oben schon teilweise beschrieben - unterschiedliche Charakteristiken haben. "Solar Wind" etwa kommt insgesamt deutlich experimenteller, atonaler und klangmalerischer daher. "Windy Times" schließlich ist eine erst deutlich später (im Jahr 2000) entstandene Nummer auf Basis der "Bayreuth Return"-Sequencer-Linie, die diese durch moderne sphärische Sounds und elektronische Schlagzeug-Klänge ergänzt, aber durch die Kürze der Nummer kaum die soghafte, hypnotische Wirkung erzeugen kann, die Schulze in seinen besten Momenten auszeichnet.
Durch das Bonus-Material kann man die "Timewind"-Neuauflage durchaus empfehlen, wer aber in den "Sequencer-Schulze" der 70er reinschnuppern möchte, ist vielleicht im Großen und Ganzen mit "Mirage" besser bedient.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
11.12.2006 |
Letzte Änderung: |
11.12.2006 |
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Endlich gibt es in der Reihe der Schulze-Remasters nun auch Timewind, das für mich zu den besten Alben des Berliners gehört und auch sonst ein Klassiker elektronischer Musik ist. Hier zeigt sich zum ersten Mal der klassische, Sequenzer-orientierte Stil, der prägend für die Arbeiten der so genannten "Berliner Schule" werden sollte.
Im ersten Stück passiert zugegebenermaßen nicht wirklich viel, aber der Kontrast aus ätherisch flirrenden Klängen voller Leichtigkeit und den im Hintergrund omnipräsenten schweren Klangbögen verleiht Bayreuth Return einen unwiderstehlichen Reiz. Lediglich der abrupte Schluss ist nicht so recht geglückt, da muss ich Kollege Udo Recht geben. Trotzdem gehört alleine dieses Stück zu den absoluten Schulze-Klassikern!
Wahnfried 1883, benannt nach Wagners Villa in Bayreuth und nach seinem Todesjahr, zeigt sich schwer und elegisch, mit langgezogenen Melodielinien. Mit dem Verzicht auf Sequenzer oder sonstige rhythmische Komponenten steht es eher in der Tradition von Schulzes monolithischen Frühwerken.
Die Bonus-CD der Neuausgabe (siehe Udos Rezension) wertet dieses Meisterwerk noch einmal zusätzlich auf!
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
24.12.2006 |
Letzte Änderung: |
25.3.2007 |
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