IV
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Virgin |
Durchschnittswertung: |
12.33/15 (3 Rezensionen) |
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Besetzung
Peter Gabriel |
Vocals, Drums, Percussion, CMI Synthesizers |
David Rhodes |
Guitars, Backing Vocals |
Larry Fast |
Moog, Synthesizers |
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Tony Levin |
Bass, Stick |
Jerry Marotta |
Drums, Percussion |
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Gastmusiker
Peter Hammill |
Backing Vocals |
John Ellis |
Guitar, Backing Vocals |
Ekome Dance Company |
Ghanain Drums |
Morris Pert |
Percussion |
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David Lord |
Piano, CMI Synthesizer |
Jill Gabriel |
Backing Vocals |
Roberto Laneri |
Saxophone |
Stephen Paine |
CMI Synthesizer |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
The Rhythm of the Heat
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5:19
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2. |
San Jacinto
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6:34
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3. |
I Have the Touch
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4:36
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4. |
The Family and the Fishing Net
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7:08
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5. |
Shock the Monkey
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5:29
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6. |
Lay Your Hands on Me
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6:10
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7. |
Wallflower
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6:38
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8. |
Kiss of Life
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4:17
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Gesamtlaufzeit | 46:11 |
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Rezensionen

Für mich eine Variation von Peter Gabriel III. Ein starkes Album, das sich noch ein Stückchen weiter in die kommerzielle Richtung bewegt. Dabei liefert PG aber immer noch anspruchsvolle Rockmusik. Das Album setzt genau da an, wo III aufhörte. Mit San Jacinto fügt Gabriel seinem Spektrum noch eine Facette hinzu: ein Klang- und Wortgemälde allererster Güte mit dem mittlerweile alligatorischen Rhythmus. Lay your hands on me ist einer der stärksten Songs von Gabriel überhaupt, irgendwie mysteriös und genial. Die letzten beiden Songs flachen danach deutlich ab. Kiss of Life ist ein weiterer Schritt der Eingliederung in den Mainstream. Es dauert allerdings noch 4 Jahre bis "So".
Anspieltipp(s): |
Lay your hands on me, San Jacinto |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
28.4.2002 |
Letzte Änderung: |
29.7.2012 |
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Für Christian ist IV eine Variation von III, die er etwas schlechter bewertet als den Vorgänger. Auch für mich steht das Album knapp unter III. Es bedeutet den nächsten Schritt bei der Entwicklung zum Pop-Superstar und ist einiges davon entfernt, ein Meisterwerk des Progrock zu sein. Stilistisch unterscheidet es sich für meinen Geschmack leicht vom Vorgänger. Es ist atmosphärischer, weniger "world-mäßig", aber auch mainstreamiger.
Mit "the rhythm of the heat" macht Gabriel tatsächlich da weiter, wo er 2 Jahre zuvor aufgehört hat: ein hypnotisierender Jungle-Groove, erst langsam, dann wie eine trampelnde Elefantenherde durch den Hörraum jagend, die Musik wirkt irgendwie schwer und macht die drückende Hitze beinahe spürbar. Hätte gut auf III gepasst.
Mit "San Jacinto" habe ich so meine Mühe. Ist mir zu träge, zu langatmig, zu zäh, zu lang. Kommt irgendwie nie richtig zu Potte. Am Schluss wird das Thema des folgendes Stückes angedacht.
"I have the Touch" ist ein tolles Pop-Stück und gibt klar die Richtung des nächsten Album vor. Geprägt von einem genialen Bass-Groove, wie er zu sein hat: tief, sauber und trocken.
"The family and the fishing net" kommt ohne richtige Melodie aus. Über einen harten monotonen Groove werden Gitarren-Riffs und Tastenakkorde hingehackt, Gabriels Stimme ist meist wütend, in einem ruhigeren Interludium in der Mitte des Stücks dann ruhig und zerbrechlich. Hier stimmt für einmal die Einschätzung der neuen Bedeutung des "progressive".
Mit dem nächsten Stück schockt er nicht nur den Monkey sondern auch mich: ein völliger Rohrkrepierer, der das Album total ausbremst. Liebloser, billiger Plastikpop ohne Stimmung und Atmosphäre. Auch die Stimme ist weniger ausdrucksstark als gewöhlich. Das einzige wirklich schlechte Stück des Albums.
Mit "Lay your hands on me" reisst Gabriel das Steuer aber wieder herum. DAS atmosphärische Highlight des Albums, extrem dynamisch in seinem Wechsel von Stille, bedrohlich anschwellenden, rollenden TomToms, Stille, begnadeter Stimme und Klangeffekten.
Die Schmachtballade "Wallflower" finde ich ganz okay: Pathos, eindringlicher Gesang, zum Teil zwar Nahe am Kitsch (v.a. bei den peinlichen synthetischen Panflöten), aber doch stimmungsvoll. Geht aber auch in die Richtung des Pop-Mainstreams.
Die abschliessende Mitwipp-Nummer "Kiss of Life" erinnert mich immer an "Mambo" von Grönemeyer (Bochum, 1984). Witzig aber relativ belanglos.
Mit IV macht Gabriel einen weiteren Schritt Richtung künftigen Pop-Superstar, der er dann mit So werden wird.
Anspieltipp(s): |
The Rhythm Of The Heat, Lay Your Hands On Me |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
8.3.2010 |
Letzte Änderung: |
28.6.2011 |
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Für mich ist "IV" oder auch "Security" - unter diesem Titel wurde es in den U.S.A. veröffentlicht - Peter Gabriels' Meisterwerk und beschließt würdig seinen 1. Schaffenszyklus, den experimentellsten seiner Schaffenszyklen. Dem Album wird gerne "vorgeworfen" es würde Peter Gabriels‘ Weg zum Mainstream und Massenerfolg einleiten. Dies ist meiner Meinung nach ungerechtfertigt. Nach dem stylistisch uneinheitlichen und trotzdem brillanten 1. Album hantiert Gabriel auf "II" und "III" mit experimentelleren Sounds und Klängen und diesen Weg setzt er auf "IV" konsequent fort. Gabriel bewegt sich mit "IV" am weitesten fort von klassischen Rockmusikmustern und arbeitet mit einer Vielzahl von Rythmen uns Sounds, die er in fast 2-jähriger Arbeit mit dem Produzenten David Lord stimmig verbindet. Die im Album stark stilbildende Kombination aus klassischem Schlagzeug, Ethno-Percussion und Drum-Machine ist definitiv einzigartig. Der Einfluß anderer Kulturen z.B. afrikanischer (Rhythm of the Heat, The Family and the fishing net, Lay yor Hands on me), indianischer (San Jachinto) und südamerikanischer (Kiss of Life) ist stärker als je zuvor. Der Synthesizer ist klanglich immer noch von wichtiger Bedeutung, aber es kommen viel mehr rhythmische Elemente zum Tragen, als in den vorherigen Alben. So gesehen topt Gabriel den auf "III" eingeschlagenen Weg (z.B. "Intruder") noch einmal. Bei aller Rhythmik ist aber vor allem die atmosphärische Stimmung von Titeln wie "Rhythm of the Heat", "The Family and the fishing net", "San Jachinto" und "Lay your Hands on me" in dieser Dichte neu und beeindruckend - kurz: atmosphärisch genialer Art-Rock. Dazu tragen eine Vielzahl von Samples, auch von "natürlichen" Geräuschen bei. Das Album wurde komplett digital aufgenommen und die damals recht neue Technik des Sampling wird ausgiebig eingesetzt. Zu den bereits erwähnten Art-Rock-Highlights, gesellen sich auch eingängigere Songs wie "I have the touch", "Wallflower" und "Shock the Monkey". Gerade letzteres ist ein kleiner Geniestreich. Extrem tanzbar, (habe es selbst regelmäßig in meiner DJ-Phase in den 80ern aufgelegt) ist es weit entfernt von typischen Dance-Songs dieser Zeit und rhythmisch und kompositorisch eine völlig andere Hausnummer. Ich liebe diesen Song heute immer noch und er nutzt sich eben nicht ab, im Gegensatz zu seinen konventionelleren Nachfolgern "Big Time" und "Sledgehammer" auf dem Nachfolgealbum "So". Zudem sei erwähnt, dass auch die früheren Alben immer einfachere Songs enthielten - man denke an "Solsbury Hill", "Perspective", I don‘t remember" und "And through the Wire". Fazit: Für mich Gabriels atmosphärisch stärkstes und künstlerisch stimmigstes Album, wenn man von dem Song "Kiss of Life" mal absieht, der mich nicht wirklich zu beeindrucken vermag. Das mag aber auch an den südamerikanischen Rhythmen liegen, die mir nicht wirklich liegen.
Anspieltipp(s): |
Rhythm of the Heat, San Jachinto, Lay your Hands on me |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
7.8.2012 |
Letzte Änderung: |
7.8.2012 |
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