trips and ticks
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Tracklist
Disc 1 |
1. |
el fritz (first mix)
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9:28
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2. |
e-turnity
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6:32
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3. |
simililand
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2:25
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4. |
opium
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6:01
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5. |
eulah
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6:03
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6. |
we're coming down
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4:23
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7. |
bad trip
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4:05
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8. |
trips and ticks
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8:31
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9. |
behold the will of the five infernal superimposters
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11:25
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10. |
fnowcake
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4:34
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11. |
el fritz (big mix)
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13:34
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Gesamtlaufzeit | 77:01 |
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Rezensionen

Michael Brückner aus Mainz hat seit dem Jahre 1992 nach eigenen Angaben über 100 Alben fertig gestellt, was somit einen Tonträgerausstoß von 4-5 pro Jahr bedeutet. Die meisten davon kann man in irgendeiner Form erwerben, ein paar als "richtige" CD, die Mehrzahl als Download oder selbst gebastelte CD-R. Letztere sind durchaus hübsch gemacht, versehen mit farbig bedrucktem Einlegeblatt und CD-Label.
Brückner bedient somit das Klischee (oder das Vorurteil) des eigenbrödelnden Einmann-Elektronikers, der im stillen Kämmerlein seine Klänge bastelt und dabei eine Unmenge mehr oder weniger gleich klingender Tongewebe produziert. Inwieweit Brückner diesem Klischee wirklich entspricht ist anhand des enormen Outputs schwer (oder ohne größeren Zeitaufwand nicht) feststellbar. Und das auf dem hier zu rezensierenden "trips and ticks" teilweise zu Hörende animiert den Rezensenten auch nicht unbedingt dazu, sich so ausgiebig mit Brückners Werk zu befassen.
Das Album wurde offenbar erstmals 2006 als Teil eines Boxsets (names "No Single Single") in kleinster Auflage veröffentlicht und kann seitdem auch als Einzel-CDR-Version von Brückner bezogen werden. "trips and ticks" versammelt verschiedene Aufnahmen aus den Jahren 2003 und 2004, die ein durchaus farbiges und abwechslungsreiches Gemenge ergeben. Allerdings wirkt dieses etwas durcheinander, ohne durchgehende Line oder tiefergründende Atmosphäre, so als hätte man eben eine Reihe von unabhängig voneinander entstandenen Stücken aus den Jahren 2003 und 2004 aneinander gehängt.
Die beiden Versionen von "el fritz" bieten eine Art von Elektro-Midi-Symphoprog, bestehend aus Akustikgitarrenimitaten, Streichern aus der Dose, Elektronikfüllseln und recht viel programmierter, wummernd-scheppernder Plastikperkussion. Na ja ... in den frühen 90ern hätte man wohl jemanden damit beeindrucken können.
"e-turnity" beginnt dann recht viel versprechend und volltönend mit Berliner Sequencer- und Synthesizergewölk, ehe sich ziemlich stumpfsinniges Ums-Ums-Ums-Gewummer in den Vordergrund arbeitet. Leider findet sich ähnliches in vielen Stücken von "trips and ticks". Eigentlich recht interessant gestaltete und farbig gewobene Elektronikgespinste werden so durch monotone und voluminöse programmierte Tanzbodenklänge verdorben ("eluah", "we're coming down" und das Titelstück z.B.). Auch das lange "behold the will of the five infernal superimposters" beginnt schön krautig-kosmisch, erhaben-spacig, fiepend-schwebend, ehe dann nach fünfeinhalb Minuten dieses unsägliche Gewummerer einsetzt. Wenn es um Schlagwerk geht bin ich Purist. Wenn schon Perkussion, dann auch echte Trommeln und Becken. Dass man damit auch im Elektronikbereich beeindruckende Ergebnisse liefern kann zeigt z.B. das kürzlich erschienene "Amor Fati / Taurus Rising" von Jakob Scøtt (und auch diverse Alben von Klaus Schulze).
Die Nummern auf "trips and ticks" die weitestgehend ohne "Perkussion" auskommen, das kurze "simililand z.B., "opium" oder "bad trip", sind dagegen durchaus gelungen, bieten interessante, eher freiformatige, schwebend-sperrige Elektronikgemenge, die ohne sich irgendwo stilistische allzu sehr anzulehnen oder allzu retro zu klingen aus den Boxen purzeln. Das Ums-Ums-Ums und allerlei weitere Midi-Perkussion machen die Scheibe aber (für den Rezensenten) über weite Strecken ungenießbar. Wer sich daran nicht stört, dem mag diese Musik vielleicht mehr zusagen.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
30.1.2015 |
Letzte Änderung: |
25.12.2016 |
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