Mercator Projected
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Dave Arbus |
Electric Violin, Flute, Bagpipe, Recorder, Sax |
Ron Caines |
Sax, Organ, Vocals |
Geoff Nicholson |
Guitars, Vocals |
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Steve York |
Bass, Harmonica, Thumb Piano |
Dave Dufont |
Drums, Percussion |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Northern Hemisphere
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5:03
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2. |
Isadora
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4:33
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3. |
Waterways
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6:49
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4. |
Centaur Woman
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7:10
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5. |
Bathers
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4:58
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6. |
Communion
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4:03
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7. |
Moth
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3:54
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8. |
In the Stable of the Sphinx
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8:30
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9. |
Waterways (Demo)
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6:40
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10. |
In the Stable of the Sphinx (Demo)
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11:10
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11. |
Eight Miles High
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6:51
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Gesamtlaufzeit | 69:41 |
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Rezensionen

Das Cover des Erstlings von East of Eden ist, meiner bescheidenen Meinung nach, eines der interessantesten und schönsten der LP-Geschichte. In Brauntönen gehalten ist da die nackte Hinterfront einer offenbar tätowierten Dame zu sehen, auf die die Kontinente der Erde projeziert sind, als Kartennetzentwurf nach Mercator. Damit kann man eigentlich sicher sein im Plattenladen die Aufmerksamkeit potentieller Kunden zu wecken (bei mir hat es jedenfalls funktioniert, wenn auch erst 20 Jahre nach erscheinen der Scheibe). Auf der Rückseite der LP sind dann die Bandmitglieder zu bewundern, heraustaffiert als Ägypter, was reichlich komisch aussieht, vor allem die Bart- und Haarpracht einiger der Abgebildeten.
"Take one electric violin which blows rock and Bartok, add one flute from the East, mix in Sumerian saxophone, bass, drums, guitar and liquid word-pictures - mark 'East of Eden'", so steht es hinten auf der LP. Das ist eigentlich schon eine ganz gute Beschreibung der Musik auf "Mercator Projected". Stellenweise recht harten Rock gibt es hier zu hören, dominiert von Arbus' rockendem und vielseitigem Geigenspiel, das in der Tat gewisse neoklassische, an Bartok erinnerde Züge aufweisst, und der Gitarrenarbeit von Nicholson. Vor allem durch die Flöte und das trötige Sax erhält das Ganze zudem ein fernöstliches Gepräge, aber auch ein jazziges Element, gerade in den längeren Soli dieser beiden Instrumente, vor allem in "Isodora" und dem abschliessenden "In the Stables of the Sphinx". Eingestreut in diese schwungvolleren Nummern sind ruhigere, psychedelisch-wabernde Klangbilder mit elegischem Gesang: "Waterways" - sehr witzig die Klospülung am Ende dieses Liedes (alles geht offenbar den Weg des Wassers) -, "Bathers", mit schöner, dezent röherender Orgel, und "Moth". Auch schräges, freies Klangdurcheinander fehlt auf dieser Scheibe nicht (im Mittelteil von "Waterways" und "In the Stables of the Sphinx"), genausowenig wie einige elektronische Klangspielereien (am Anfang von "Commuion" z.B., einem Stück, das übrigens von einem Streichquartet Bartoks inspiriert sein soll - mir ist allerdings nicht gelungen herauszufinden/herauszuhören von welchem). Etwas aus dem Rahmen fällt der Bluesrocker "Centaur Woman", der neben einer "dreckigen" Mundharmonika auch ein langes, durchaus virtuoses Basssolo beinhaltet.
"Mercator Projected" bietet eine sehr interessante und abwechslungsreiche Mischung, die es eigentlich verdient hätte etwas bekannter zu sein. Eine der ersten wirklichen Progscheiben? Nun, auch wenn King Crimson mit ihrem Debut in dieser Hinsicht wohl deutlich den ersten Platz inne haben, folgt ihnen East of Eden nicht so furchtbar weit abgeschlagen auf einem der vorderen Plätze, auch wenn das Ganze aus heutiger Sicht etwas angestaubt und roh wirkt. Die Scheibe sei daher allen an frühem Prog Interessierten wärmstens empfohlen!
Anspieltipp(s): |
am Anfang anfangen |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
22.8.2004 |
Letzte Änderung: |
2.1.2005 |
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Achims relative Euphorie zu East Of Edens "Mercator Projected" kann ich nicht ganz nachvollziehen, weder in Bezug auf das Cover noch wegen der Musik.
Zugegeben, durch den durchaus ansprechenden Stilmix waren "East Of Eden" ihrer Zeit durchaus voraus: sanfte Reggae-Elemente ("Isadora") waren 1969 definitiv neu, die Verbindung von quäkigen Saxsounds und kratziger Violine mit harten Rockklängen ebenfalls noch nicht alltäglich und sorgen dafür, dass East Of Eden reicht eigenständig klingen und sich Vergleichspunkte nur mühsam finden lassen: manches erinnert oberflächlich an die nicht so jazzigen Nummern der frühen Colosseum, anderes an Zappas Ian Underwood-Mothers minus Zynismus.
Nur gereicht diese Eigenständigkeit der Band nur teilweise zum Vorteil. Denn "Mercator Projected" klingt nicht nur soundtechnisch (auch bei der 2004er Remaster Version) angestaubt - was man der Band bei einer 69er Aufnahme kaum zum Vorwurf machen kann -, sondern auch manchmal holprig, stolpernd, zerfahren, als ob East Of Eden sich mehr abgebissen hätten, als sie kauen konnten. Insbesondere die Violine zeigt deutlich, dass sie nur bedingt als riffendes Rockinstrument taugt. Dadurch werden manche coole Passagen mit nicht Soft-Machine-unähnlichem ekstatischem Quietsche-Sound in ihrer Wirkung vermindert und mein Genuss dieser anfürsich bemerkenswerten End-Sechziger Scheibe spürbar geschmälert.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
2.1.2005 |
Letzte Änderung: |
2.1.2005 |
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Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von East Of Eden
Jahr |
Titel |
Ø-Wertung |
# Rezis |
1970 |
Snafu |
10.00 |
1 |
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