Musik für einen Engel
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Etoile Rouge |
Durchschnittswertung: |
8/15 (1 Rezension) |
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Besetzung
André Mergenthaler |
all Instruments, Voice |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Choral
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3:55
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2. |
Is It
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6:01
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3. |
Mi
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6:23
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4. |
Metropolis
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9:37
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5. |
Ave-Maria
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2:55
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6. |
May-Be
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4:39
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7. |
Gloria
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7:08
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8. |
Domine
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5:24
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9. |
Choral
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3:45
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Gesamtlaufzeit | 49:47 |
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Rezensionen

Neben seiner Tätigkeit für Univers Zero und Art Zoyd hat André Mergenthaler seit Mitte der 80er Jahre an Solo-Material gearbeitet. Dieses erschien nach seinem Ausstieg bei Art Zoyd, 1993, auf CD. Auf "Musik für einen Engel" spielt Mergenthaler alle Instrumente selbst. Cello, Saxophone und diverse Keyboards bestimmen die Scheibe, dazu gibt es noch perkussive Klänge vom Computer zu hören. Mergenthaler singt auch in einigen der Stücke. Er jagt seine Stimme durch diverse Effektgeräte, so dass sie abgrundtief, piepsighoch, pseudochoral, flächig-verzerrt oder martialisch-gewaltig aus den Boxen quillt.
Sehr zäh ist die Musik auf diesem Album. Zeitlupenhaft arbeiten sich die Klänge voran und gelegentlich fragt man sich, ob da bei der Aufnahme in bezug auf die Geschwindigkeit nicht irgendetwas schief gegangen ist. Wenn in "Is It" Mergenthalers "Gesang" klingt, als würde man eine Single bei 33 RPM abspielen, gerät man für einen Moment lang doch ins Grübeln, doch wenn dann das Saxophon normal ertönt und später - als Kontrast - die Stimme piepsig hoch antwortet, muss man wohl annehmen, dass das vom Komponisten so gewollt ist. Interessant klingt es jedenfalls.
Stilistisch entfernt sich Mergenthaler nicht allzu weit von der Musik seiner Ex-Band, klingt die Musik auf "Musik für einen Engel" doch sehr nach den Art Zoyd der frühen 90er ("Nosferatu"), ist allerdings deutlich schlichter instrumentiert, weniger abwechslungsreich und langatmiger. Düster sind die Klänge hier, sehr getragen, fast sakral (siehe auch einige der Tracktitel) und könnten als Begleitmusik für ein bizarres Begräbnis ganz gut Verwendung finden. Über weite Strecken klingt das so, als hätte Mergenthaler Aufnahmen einer Gregorianischen Messe stark verfremdet, mit getragenen, flächigen Tönen von diversen Keyboardinstrumenten, Cello und Saxophon und ein paar perkussiven Rhythmen versehen. Das Ergebnis ist recht seltsam, bewegt sich auf der Grenze zwischen beeindruckend und eintönig und wird mit der Zeit leider etwas langweilig. Meines Erachtens hätte Mergenthaler besser daran getan, weiter den Art Zoyd-Sound mit seinem Cello zu bereichern.
So richtig schlecht ist die Scheibe aber auch nicht. Stellenweise, im langen "Metropolis" z.B., erzeugt Mergenthaler doch sehr beeindruckende, monumentale und dichte Klanggebilde, und auch das vielschichtige Cellospiel im ein- und ausleitenden "Choral" ist sehr schön. "Musik für einen Engel" ist eine nette Ergänzung der Art Zoyd-Discographie, aber wohl kaum ein essentieller Bestandteil derselben.
Anspieltipp(s): |
Metropolis |
Vergleichbar mit: |
Art Zoyd |
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Veröffentlicht am: |
3.9.2004 |
Letzte Änderung: |
9.6.2013 |
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