Chronologie
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Disques Dreyfus |
Durchschnittswertung: |
3/15 (2 Rezensionen) |
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Besetzung
Jean Michel Jarre |
Synthesizer, Keyboards |
Michel Geiss |
Keyboards |
Francis Rimbert |
Keyboards |
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Dominique Perrier |
Keyboards |
Patrick Rondat |
Guitar |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Part 1
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10:52
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2. |
Part 2
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6:05
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3. |
Part 3
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3:59
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4. |
Part 4
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3:59
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5. |
Part 5
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5:35
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6. |
Part 6
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3:45
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7. |
Part 7
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2:18
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8. |
Part 8
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5:33
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Gesamtlaufzeit | 42:06 |
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Rezensionen
Von: Jörg Graf @ (Rezension 1 von 2)

Naja, man kennt das ja. Magazine und Presse sind begeistert und auch aus dem Bekanntenkreis hört man nur Lobeshymnen. Back to the roots, nach mehreren Fehlschlägen endlich wieder was Gutes, etc. pp.
Selbst meiner Frau, die mir die CD geschenkt hat, hat sie sehr gut gefallen. Spätestens da wurde ich doch sehr, sehr misstrauisch, da sie ansonsten meinen Musikgeschmack verteufelt.
Endlich wieder was Gutes? Sooo schlecht waren die letzten Alben nun auch nicht. Soll wohl heißen: Die Massen sind begeistert. Back to the roots? In der Tat finden sich hier und da Aufgüsse seiner "Klassiker".
Ums kurz zu machen: Es ist glattpolierter Elektro-Pop. Ein paar Dance-Ohrwürmer mit eher belanglosen Melodien. Ein wenig Bombast, der durch die Politur im Zaume gehalten wird. Ein wenig Düstermucke, die an der Leine geführt nicht so recht zum Angriff setzen kann.
Ein paar gute Ansätze wie in Teil 1 oder 3 werden leider totgeritten oder gehen unter, weil man mehr Wert auf Klangdetails in den Hintergrundsamples gelegt hat als auf einen spannenden Songaufbau.
Also "für jeden was dabei" wie es so schön heisst. Nur nicht für mich.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
Tangerine Dream in den 90'ern |
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Veröffentlicht am: |
23.3.2005 |
Letzte Änderung: |
23.3.2005 |
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"Glattpolierter Elektro-Pop" trifft es sehr gut. Und mit seiner Einschätzung, dass Jarre mehr Wert auf Klangdetails als auf einen spannenden Songaufbau gelegt hat, nimmt mein Vorrezensent mir die Worte aus dem Mund.
Ich habe "Chronologie" mehrmals durchgehört. Und mit jedem Male wurde mir bewusster, dass Jarre eigentlich nie ein Komponist, sondern immer ein Arrangeur war. Ein Tüftler, der aus einem Arsenal von Sounds ein Album zusammengebastelt hat, das sich vom vorhergehenden dadurch unterschied, dass einfach andere Sounds dazukamen und die alten ablösten. Seine Melodien waren stets einfach und schnörkellos, ebenso der Grundrhythmus.
Waren seine ersten Alben noch kleine Kunstwerke mit einem gewissen Zauber und boten die Alben der 80er Jahre immerhin in der einen oder anderen Komposition einen Nachhall dieses Zaubers, so ist hier praktisch nichts mehr von alledem übrig geblieben.
"Chronologie" ist eine Chronologie des musikalischen Niedergangs, ein Album ohne Belang, dem man anhört, dass Herr Jarre schon alles gesagt hat, was er musikalisch zu sagen hat und ihm nichts mehr einfällt.
Es ist vielleicht sein am besten produziertes Album, sauber, klar, modern, sogar mit E-Gitarren-Soli versehen, aber kalt und ohne jede Atmosphäre, ohne jedes Gefühl. Plastikmusik ohne Seele, lebloser Elektronik-Spam, steril, hohl.
Selbst die wenigen Momente des Albums, die interessant sind, wie zum Beispiel der Anfang von C1 mit Streicher-Synthesizer, Chor, Equinoxe-mässigen Sequenzerläufen, einer Portion Pathos und Grandezza wirken aufgesetzt und uninspiriert.
In der Folge wird der Hörer mit einem spannungsarmen Elektrobrei aus hektischen Computerbeats, schrillen Synthesizersounds und vorhersehbarem Klanggewabber erschlagen.
Mal klingt das Ganze wie aus den Charts oder einem Tanzclub, mal nach Pet Shop Boys (ohne deren relaxte Coolheit zu erreichen). Der Anfang von C8 mit Kirchenorgel aus der Büchse ist noch einer der Höhepunkte des Albums und ich höre mich selber denken "ist doch eigentlich gut gemacht". Aber irgendwie reicht das nicht.
Jarre hat sich weit von dem entfernt, was ihn 15 Jahre zuvor ausgemacht hat: von zeitlos schöner Electronic-Instrumental-Musik mit Herz.
Anspieltipp(s): |
Chronologies I & VIII |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
28.3.2011 |
Letzte Änderung: |
29.3.2011 |
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